Strecke: 29,9 sm
Fahrzeit: 8,20 h
Motorzeit: 1:00 h
Herrlich bis 7 Uhr geschlafen. Der Himmel war grau, immer noch W-Wind. Ich überlege liegen zu bleiben. Zum einen, weil ich noch echt müde bin und zum anderen, weil es draußen echt fieß aussieht. Aber in Bönnerup will ich nicht bleiben. Was soll ich hier den Tag machen? Während  des Frühstücks dreht der Wind auf SW; Stärke sieht nach 5 aus. Das passt! Bis 10 will ich los. Ziel: Über die Allborg Bucht nach Hals am Limfjord.
Vorher wollte ich noch einen Euro-Stecker kaufen; den braucht man für Landstrom (daran hatte ich nicht gedacht; ja, ja, 1x mit Profis arbeiten). Aber leider hat ausgerechnet heute das Geschäft erst ab 13 Uhr auf.
Für meinen entzündeten rechten Zeigefinger habe ich mir einen Salzwasserschutz gebastelt. Von einem Einweghandschuh habe ich einen Finger abgeschnitten und mit Tape aus dem Erste-Hilfe Set am Finger festgeklept. Das war gut.
Draußen sind es nur 4 Bft und so reffe ich gleich aus. Es ist zwar weiterhin grau und kalt (13 Grad) aber super schnelles Segeln bei halbem Wind lassen alles rosig erscheinen.
Etwas unschön ist die zu überquerende Untiefe mitten in der Aalborg Bucht. Laut Karte teilweise nur 2,5 m tief; und das weit draußen auf See. Habe die ganze Zeit das Echolot an und zittere immer ein wenig, wenn die Anzeige unter 1,6 m (unter dem Kiel) fällt. Die Wellen haben ja schon 50-80 cm. Und was ist, wenn da mal ein großer Stein/Fels liegt…?
Gegen Mittag habe ich meinen Vater zum Geburtstag angerufen. Schon irre; ich sehe kaum Land und schon gar nicht andere Menschen aber telefoniere als gäbe es keine Distanzen. Kann sein, dass ich ihn auf Nord- oder Ostsee noch treffe. Er ist ab morgen (Fr.) mit der AIDA CARA unterwegs.
Kurze Zeit später erkundigt sich meine Mutter nach meinem Wohlbefinden. Und mitten in der Hafenzufahrt ruft mein Bruder aus Bali an. Ich sag ja: es gibt keine Distanzen mehr, die moderne Technik machts möglich. Andere mag das stören; ich finde das gut so. Hat ja auch echte Vorteile und die Nutzung ist ja rein freiwillig.
Am Eingang zum Limfjord nimmt zum einen der Wind urplötzlich zu und zum anderen muss ich gegen den auslaufenden Strom anfahren. Nur ganz langsam komme ich dem Hafen näher. Der Anleger klappt prima; dieses Mal ohne jede Hilfe. Bin stolz wie Oskar (wie stolz ist eigentlich Oskar und wer ist das?).
Durch das schnelle Segeln bin ich früh dran: es ist 17:20 als ich festgemacht habe. Und der Ort ist es wert, ein  wenig zu bleiben. Insgeheime hoffe ich, dass morgen kein Wetter zum Auslaufen ist. Dann kann ich mir den Ort etwas ansehen, endlich einen Euro-Stecker kaufen und noch so einige andere Dinge tun, die auf meinem Zettel stehen.
Mir fällt inzwischen überhaupt nicht mehr auf, wie klein der Wohnraum eigentlich ist. Zum Teil ja auch sehr vielseitig…

Pantry

Küche / Pantry


Koje

Schlafzimmer / Koje


Esstisch

Esszimmer / Spüle


Navigationstisch

Büro / Navigationstisch