Mit dem Kleinkreuzer bis kurz vor Skagen

Kategorie: Reisevorbereitung

Hier findest Du alle Infos, die der Vorbereitung der Reise dienten. Ich habe zunächst die Route geplant, mir Informationen zu den Revieren beschafft. Dann habe ich das Boot um einige Ausrüstungsdetails ergänzt und natürlich die üblichen Winterarbeiten erledigt.

Reisedaten meiner Segelreise

Nr. Etappe Distanz [sm] Fahrtzeit [h:mi] Geschw. [kn] Motorzeit [h:mi]
1 Wedel –> Glückstadt 16,9 2:45 6,2 0:30
2 Glückstadt –> Kiel Holtenau 64,7 13:40 4,7 5:00
3 Kiel Holtenau –> Spodsbjerg 44,1 9:40 4,6 0:30
4 Spodsbjerg –> Kerteminde 36,2 9:55 3,6 0:30
5 Kerteminde –> Ballen 26,1 8:20 3,1 6:30
6 Ballen –> Bönnerup 54,8 11:50 4,6 1:30
7 Bönnerup –> Hals 29,9 8:20 3,6 1:00
8 Hals –> Saeby 30,2 8:00 3,8 2:00
9 Saeby –> Grenaa 90,0 21:25 4,2 0:30
10 Grenaa –> Ballen 38,0 8:20 4,6 1:00
11 Ballen –> Omö 44,6 12:15 3,6 5:30
12 Omö –> Vordingborg 35,0 7:50 4,5 1:00
13 Vordingborg –> Klintholm 36,4 9:15 3,9 1:00
14 Klintholm –> Nysted 42,0 10:10 4,1 1:30
15 Nysted –> Heiligenhafen 39,7 11:10 3,6 3:30
16 Heiligenhafen –> Laboe 33,2 9:15 3,6 6:30
17 Laboe –> Gieselauschleuse 21,9 10:30 2,1 10:30
18 Gieselauschleuse –> Wedel 65,3 11:45 5,6 9:30
Summen 749,0 7 T 16 h 25 mi 2 T 10 h 00 mi
Durchschnitte 41,6 10:14 4,1 3:13

Hafentage: 1 in Hals, 1 in Saeby, 1 auf Omö, 1 in Klintholm, 2 in Heiligenhafen
Und hier die Google-Karte zu meiner Segelreise:
Tour2010

Routenplanung, Navigation und Wetter

Fluch und Segen der Technik

Ich wurde einige Male gefragt, wie ich denn so meine Route geplant und die Navigation verrichtet habe. Heutzutage wird ja viel über elektronische Helferlein erledigt. Und teilweise habe auch ich diese genutzt. Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zur Technik … und der Elektronik im Speziellen. Ich bin selbst im IT-Bereich tätig und deshalb etwas vorbelastet. Vielleicht habe ich aber auch gerade deshalb eine gewisse Abneigung gegen zu viel Technik-Einsatz.

Routen-Vorplanung

Die grobe Planung der Route habe ich natürlich schon zu Hause gemacht. Die grundsätzliche Frage “In welcher Zeit könnte ich unter welchen Bedingungen welche Route absegeln?” habe ich mir so eigentlich gar nicht gestellt. Viel mehr habe ich von Anfang eine gewisse Route im Kopf gehabt und mir dann gesagt: “Ich fahre mal los und werde dann sehen, was wirklich geht.”.

Routenplanung während der Reise

Während der Reise selbst bin ich eigentlich immer in gleicher Weise vorgegangen; und vermutlich machen das die meisten Segler so. Zunächst habe ich mal am Ende eines Segeltages einen Spaziergang durch den Ort unternommen, anschließend gegessen und dann bei einem Bierchen den nächsten Tag geplant.

Wetterinformationen

Erst einmal habe ich mir die Wetterinformationen für den nächsten und möglichst auch den übernächsten Tag besorgt. Meist habe ich versucht, Zugang zum Internet zu bekommen, um über Deutschland Radio das Seewetter abzurufen. Dann habe ich auch noch das Dänische Meteorologische Institut befragt und evtl. auch noch den eigentlich für Surfer gedachten Wetterauskunftsdienst Windfinder.
Wenn ich kein Internet zur Verfügung hatte, habe ich meist die im Hafenbüro ausgehängten Wetterinformationen fotografiert. Nach dem ersten Mal ohne Foto war ich zurück am Boot und wusste schon nicht mehr alles so genau. Also wieder zurück und Foto gemacht.
Ab und an habe ich auch mal den Seewetterbericht über Radio empfangen. Aber eigentlich ist das meiner Meinung nach nicht mehr nötig.

Routenwahl

Mit den Angaben, wann wo mit welchen Wettererscheinungen zu rechnen ist, habe ich mir dann eine Übersicht des aktuellen Seegebiets angeschaut. Ich hatte für meine Reise die Sportbootkarten von Delius Klasing dabei. So ein Seekartensatz besteht für ein Seegebiet aus einer Übersichtskarte und diversen Detailkarten. Die Übersichtskarte fand ich ganz hilfreich, um so grob die Route zu überblicken. Außerdem habe ich den Revierführer Ostsse aus dem DSV Verlag genutzt, um so möglichst viel über das vor mir liegende Seegebiet zu erfahren. Diese Informationen haben für mich aber eher informativen Character gehabt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich wirklich etwas wissen wollte, was ich nicht auch in der Seekarte gefunden habe. Aber es macht – mir – halt auch Spaß, sich mit den Details zu beschäftigen.

Feinplanung der Route

Mit der groben Vorstellung von der Route habe ich dann mein Notebook gestartet, um mir die Route im Detail anzuschauen und die Strecke möglichst genau zu vermessen. Ich habe dazu das Open Source Programm OpenCPN verwendet. Mit diesem Programm ist es auf einem so kleinen Boot wie der “Fin Amor” schon etwas leichter, die Route im Detail zu betrachten als die großen Papierkarten zu handhaben. Ruckzuck waren die kniffeligen Stellen identifiziert.
Die Route habe ich in OpenCPN gespeichert und die Wegpunkte an mein Hand GPS Garmin eTrex H übertragen, um tagsüber bei Bedarf mal einen Blick darauf werfen zu können. Aber ehrlich gesagt war das eher Spielerei; wirklich gebraucht habe ich das nicht. In der Ostsee kann man meiner Meinung nach ohne Probleme ohne GPS auskommen.
Außerdem habe ich mir mit dem Hafenführer Dänemark einen Eindruck über die Häfen gemacht, die ich unterwegs anlaufen könnte.

Absegeln der Route

Tagsüber auf See habe ich fast ausschließlich die Papierseekarten verwendet. Das fand ich dann doch einfacher, als alle Nase lang den Computer anzuwerfen. Wegen des Strommangels konnte ich ihn ja nicht ständig laufen lassen. In die Seekarte hatte ich mir abends so grob eingetragen, wann wo was zu beachten ist. Dazu eignen sich übrigens perfekt die kleinen gelben Klebezettel.

Schon 1 Monat im Wasser – Segeln auf der Elbe

So einige schöne Stunden hatte ich schon auf dem Wasser. Meist dauerten die Fahrten nur 2 bis 3 Stunden; am 18. April war dann aber so ein Segeltag, wie es ihn wohl nicht so oft gibt: leichter Wind genau von der Seite (dadurch hin und zurück fast ohne kreuzen), viel Sonne, angehm warm. Bis kurz hinter Glückstadt bin ich gekommen und habe die Rhinplatte, Pagensand und Lühesand gerundet. Ein wirklich schöner Tag. Überhaupt: bei schönem Wetter ist das Segeln auf der Elbe eigentlich ein Traum. Viele Schiffe, viele Inseln, abwechslungsreiche Landschaft zu beiden Seiten, anspruchsvolles Revier, …

Pagensand Nord

Pagensand Nord

Hamburg Süd auf der Elbe

Hamburg Süd auf der Elbe

 

Elbe

Elbe

Aber ich habe auch wieder ein paar Dinge geschaffen:

  • die Kabine an den Wänden mit Teppich verkleidet
  • eine Heizung eingebaut
  • ein Regal für Navigationsbesteck und Logbuch gebaut
  • einen Außenlautsprecher eingebaut
  • und noch ein paar andere Kleinigkeiten

 

Bordwandisolierung

Bordwandisolierung

 

Bordlautsprecher

Bordlautsprecher

 

Bordheizung

Bordheizung

 

Bord für Navibesteck

Bord für Navibesteck

 

Erster Segeltag der Saison auf der Elbe

Heute war ich das erste mal in dieser Saison auf dem Wasser. Mein erster Segeltag im Jahr ist immer wieder spannend. Und das war echt spitzenmäßig. 5 Bft Wind, Sonne, 12 Grad … und das alles für mich allein. Es war nämlich sonst niemand draußen. Mein neues Ruder ist absolut klasse; kein Ruderdruck mehr, das Boot fährt wie auf Schienen.
Und meine neue kleinere Fock ist ebenso klasse. Steht 1a.

Erster Tag auf der Elbe

Erster Tag auf der Elbe

Meine neuen Fallen dagegen sind zu dünn; sie rutschen bei ausreichend Zug (und den hatten wir heute) aus der Fallklemme. Da müssen dann wohl dickere her.
Leider ist heute mein Pinnenpilot kaputt gegangen. Schon zum zweiten Mal in nur 3 Jahren. Die Dinger taugen einfach nix. Nun muss ich erstmal wieder selber steuern. Das will ich im Prinzip ja auch, aber ab und an brauche ich schon mal eine Pause (Kaffe kochen, Pinkeln, Fotografieren, am Bug in der Sonne sitzen, …). So ein Autopilot ist schon klasse.

Saisonstart – Ich bin wieder ein ganzer Mensch

Zum Saisonstart sind immer so einige Dinge zu tun. Gerade noch rechtzeitig habe ich den letzten Anstrich des Wasserpasses erledigt. Meine Liste habe ich tatsächlich fast vollständig abgearbeitet. Im Boot muss ich noch sauber machen und die Wände mit Teppich bekleben. Aber ins Wasser kann das Boot nun.

Winterlager 2

Winterlager 2

Und wenig später lag “Fin Amor” auch schon wieder an seinem Liegeplatz. Nach dem Kranen musste ich erst noch meinen Bootsschlüssel suchen. Den hatte ich auf dem Parkplatz irgendwo verloren. Als der dann wieder da war, konnten wir auch den Mast stellen; mein Werkzeug lag nämlich im Boot.
FinAmor schwimt wieder
Leider passt mein neues Großsegel nicht so ganz. Das muss noch ein wenig geändert werden. So werde ich zunächst wieder das alte benutzen. Mal sehen, vielleicht geht ja morgen schon was…

Unterwasserschiff fertig – bald geht es los

So, nun habe ich schon mal das Unterwasserschiff mit Antifouling gestrichen. Außerdem habe ich ein provisorisches Gestell aus Holz vorbereitet, auf dem das Boot stehen wird, wenn ich den Wasserpass neu streiche. Da sind ja die Stützen des Stahlgestells im Weg. Ich hoffe, am Mittwoch loslegen zu können.

Wasserpass Vorbereitung 2

Wasserpass Vorbereitung 2

Mein neues Ruder ist bald fertig

Mein neues Ruder nimmt Formen an. Nächste Woche wird es laminiert. Danach werde ich es dann spachteln, schleifen, spachteln, schleifen … und dann malen.
Seit Ende 2009 ging es ansonsten wirklich kaum weiter. Ich müsste langsam mal ein wenig malen. Am 19.3. kommt das Boot zu Wasser…
So sieht mein neues Ruder jetzt aus:

Neues Ruder

Neues Ruder

Wasserpass und Unterwasserschiff – wieder etwas geschafft

Jetzt war es mal ein wenig wärmer, so um die 5 °C. Da habe ich dann mal das Unterwasserschiff geschliffen. Dabei habe ich dann festgestellt, dass der Wasserpass auch nicht mehr schön ist. Mit meinem Schwingschleifer war da aber nix zu machen. Also habe ich mir einen anständigen Exzenterschleifer zugelegt und schon mal die Backbordseite damit geschliffen. Das ging schon sehr gut. Sobald es trocken und nicht zu kalt ist, kommt die andere Seite dran.

Wasserpass Vorbereitung

Wasserpass Vorbereitung

Im Winterlager – Vorbereitungen für die neue Segel-Saison

Im Winterleger laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison auf Hochtouren. Unter der Plane tut sich was:

  • Decksbelag ausbessern
  • Holzarbeiten / Lackierarbeiten
  • Logge einbauen
  • Fenster abdichten
  • und und und

aber auch außen ist einiges zu tun:

  • neuen Masttop montieren
  • neue Fallen einfädeln
  • neues Ruder einbauen
  • Unterwasserschiff schleifen + streichen
  • Scheuerleiste abdichten
  • usw.

 

Winterlager

Winterlager

 

Einhand Rund Skagen – das ist meine geplante Reise

Als Einhand-Feierabendsegler bin ich bisher mit meinem Kleinkreuzer “FinAmor” auf der Elbe zwischen Hamburg und Brunsbüttel unterwegs.
Grundsätzlich – aber nicht immer – segel ich allein. Ich mag das Alleinsegeln, obwohl es aus der Not entstanden ist: meine Frau mag Segeln so gar nicht.
Ich verbringe meine Freizeit nicht ausschließlich auf dem Wasser, jedoch versuche ich schon mindestens 1x pro Woche auf die Elbe zu kommen. Beim Segeln kann ich wunderbar entspannen. Die Gedanken um den Job kommen absolut zur Ruhe. Manchmal höre ich nebenbei ein wenig Musik, meist reicht mir aber das Rauschen des Wassers, bei guter Fahrt das Gurgeln der abreißenden Strömung im Kielwasser, um runter zu kommen.
Oft bringt mir das Segeln auch eine gewisse Unterhaltung. Auf der Elbe herrscht ja starker Berufsverkehr mit Schiffen in jeder Größe. Kreuzfahrer sind ebenso dabei wie Tanker, Containerschiffe, Bagger, Traditionssegler, usw.. Außerdem treffe ich natürlich immer wieder bekannte andere Skipper, die mal eben ein Stündchen Urlaub machen.
Begegnungen mit Tieren gibt es natürlich auch. Seehunde, Schweinswale, Seeadler, Möwen Brutkolonien … es gibt immer wieder tolle Unterhaltung.
Für meinen Seelenfrieden muss ich eigentlich nicht endlos lange segeln. Aber ich habe schon immer davon geträumt, einmal ganz für mich allein eine Einhand-Segelreise mit dem Boot zu machen. Nun sind 24 Füße ja nicht so klein, dass das nicht ginge. Und meine liebe Frau hat mich in meinen Überlegungen eigentlich immer eher angetrieben als zurückgehalten (jetzt, wo ich so drüber nachdenke … wieso eigentlich?).
Mein Naturell ist es, dass ich mir gerne Dinge vornehme, die nicht ganz so einfach zu erreichen sind oder anders ausgedückt: die ich evtl. gar nicht schaffe. Und so habe ich mir vorgenommen, im Sommer 2010 innerhalb von etwa 4 Wochen Skagen rund zu segeln.

der verwegene Plan - Rund Skagen

der verwegene Plan – Rund Skagen

  •  zuerst die Elbe bis Brunsbüttel runter
  • dann durch den NOK bzw. Kielkanal
  • durch die Ostsee gen Norden bis nach Skagen
  • auf der Westseite von Dänemark Richtung Süden
  • bis nach Helgoland
  • und zurück nach Wedel